Eine Woche auf See ist schon wieder vergangen. Kaum zu glauben, aber man gewöhnt sich daran, dass der Törn zur Nachbarinsel im Pazifik fast soweit wie unsere Atlantiküberquerung nach Brasilien ist. Waterworld! An Bord unserer Kapsel ist Ozeanroutine eingekehrt. Dösen, lesen und sich zwischendurch an den Leckereien laben die wir noch zum Abschied auf Rapa Nui bekommen haben. Avocados, Bananen und frisch geschlachtetes Rindfleisch, welches wir in verschiedenen Varianten eingekocht haben um es haltbar zu machen. Doch dann wird die Ruhe jäh unterbrochen und der Pazifik zeigt uns mal wieder, dass er nicht immer so friedlich wie sein Name ist. Der Wind dreht auf Nord und es wird unglaublich schwül, dann dreht er nach West und bläst uns volle Pulle auf die Nase. Hart am Wind und stark gerefft stampfen wir schlaflos durch die Nacht. Genug Zeit, um über den plötzlichen Winddreher nachzudenken. Da war doch was? Südhalbkugel? Alles anders herum als zu Hause, also ein Tief! Und da kommt auch schon die Kaltfront. Am nächsten Morgen rollt eine gewaltige schwarze Wand auf uns zu, unheimlich! Was mag da wohl drin stecken? Schnell noch ein wenig mehr Segel wegnehmen, Fenster dicht, Wetterklamotten an und schon sind wir mitten drin. Die INTI dreht sich mit ihrer Windsteueranlage einmal um 90 Grad und Tonnen von Regen prasseln auf uns nieder gespickt mit Blitz und Donner. Wir verkriechen uns in INTIs Bauch und werden hin und hergeworfen von kabbeligen Wellen, die scheinbar aus allen Richtungen gleichzeitig kommen. Nach zwei Stunden ist der Spuk vorbei und der Wind dreht sich langsam wieder in die richtige Richtung. Puh, erstmal aufräumen. Seitdem ist wieder alles entspannt. Gemächlich schaukeln wir heute über die 650 Meilen Grenze, Halbzeit!
Etmal Tag 4: 93sm
Etmal Tag 5: 102sm
Etmal Tag 6: 123sm
Etmal Tag 7: 114sm
Noch 638sm bis Gambier.
via Kurzwelle
30.04.2017 – 23:58 utc
24°25.03’S
123°29.77’W
Kurs 278T Speed 5.5 Kn